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Das sind die exotischsten Nebenjobs für Studenten

Viele Studenten arbeiten in Kneipen und an der Universität. Doch man kann seine Ausbildung auch mit ungewöhnlichen Nebenjobs finanzieren – vom Aktmodell bis zum Schauspielpatienten für Mediziner.

Kellnern ist der Klassiker, aber auch Nachhilfe geben oder die Arbeit als studentische Hilfskraft an der Universität sind typische Jobs für Studenten. 63 Prozent von ihnen arbeiten, um einen Teil ihres Studiums selbst zu finanzieren, ergab die jüngste Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks. Im Schnitt 323 Euro monatlich verdienen sie damit.

“Studierende haben kein Problem damit, ein Praktikum oder einen Nebenjob zu finden”, sagt Florian Haggenmiller, Leiter der Abteilung Jugend und Jugendpolitik beim Deutschen Gewerkschaftsbund in Berlin. “Daran hat auch der Mindestlohn nichts geändert.”

Wie jeder Beschäftigte müssen Studenten seit der Einführung des Mindestlohns 8,50 Euro die Stunde erhalten. Eine Ausnahme sind Praktika, die in der Studienordnung vorgeschrieben werden. Die meisten Studentenjobs lägen zwischen acht und zehn Euro Stundenlohn, heißt es aus der studentischen Jobvermittlung in Leipzig. Grundsätzlich sind  auf dem Arbeitsmarkt beliebt, denn sie sind jung, gebildet und zeitlich flexibel.

Das sollte aber nicht dazu führen, dass sie sich ausnutzen lassen. Haggenmiller rät dazu, immer auf einem Arbeitsvertrag zu bestehen, in dem die Art der Arbeit, die Arbeitszeiten und der Lohn genau festgehalten werden. Gerade bei Akkordarbeit sollte man genauer hinsehen: “Achten Sie auch darauf, dass Sie nicht etwas anderes tun müssen oder weniger bekommen als die Normalbeschäftigten”, sagt er. “Studenten sollten nicht zu schlechteren Bedingungen arbeiten als andere”. Für Nachtarbeit oder Dienste an Feiertagen stehe auch ihnen ein Zuschlag zu.

Angebote für zu finden ist einfach. Jede Hochschule hat vor Ort und oft auch online ein Schwarzes Brett mit Stellenanzeigen. Auch die Agentur für Arbeit führt Nebenjobs für Studenten in ihrer Datenbank auf. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Plattformen, die “Studenten” oder “Job” bereits im Titel tragen. Suchen kann sich lohnen, denn es gibt auch exotische Studentenjobs, die weniger bekannt sind. Ein Überblick.

In den Park gehen: Hundesitter

Spazieren gehen und dabei Geld verdienen, kann man als Hundesitter. Im Internet gibt es mehrere Plattformen, bei denen man sich anmelden und selbst eine Anzeige mit Arbeitszeiten und Gebühren aufgeben kann. Sonst bekommt man diese Jobs eher über Kontakte. Wenn man sich selbstständig macht, sollte man vorher klären, was passiert, wenn der Hund während der Betreuung verletzt wird oder wegläuft.

Außerdem muss man mehrere Hunde gleichzeitig betreuen können und das zu Zeiten, in denen es die Tierhalter selbst nicht können, also zum Beispiel tagsüber und natürlich auch bei schlechtem Wetter.

Die Preise variieren je nach Absprache, der Durchschnittswert liegt bei etwa fünf Euro pro Hund und Stunde. Hundesitter zu sein lohnt sich also vor allem, wenn man mehrere Tiere gleichzeitig betreut.

Nackt sein: Aktmodell

Man steht vor einer Klasse und alle Augen richten sich auf einen, denn als einziger ist man völlig nackt. Was klingt wie ein Albtraum, ist tatsächlich ein Job.

Fakten rund ums Studium
  • Studenten
  • Studienanfänger
  • Studienabbrecher
  • Trend zum Studium
  • Studieren ohne Abitur

Hochschulen mit künstlerischen Studiengängen, Volkshochschulen oder Kunstakademien buchen regelmäßig Aktmodels für ihre Zeichenschüler. Wer so sein Geld verdient, muss sich ohne Kleidung wohlfühlen und einverstanden sein, zum Gegenstand zahlreicher Bilder zu werden.

Einen perfekten Körper muss man nicht haben, dafür aber genügend Ausdauer, um eine Pose lange zu halten. Bezahlt werden Aktmodelle in der Regel pro Sitzung – mit etwa elf bis 20 Euro in der Stunde. Jobs werden selten im Internet ausgeschrieben. Eher findet man sie über den Fachbereich der Hochschulen.

Krank spielen: Schauspielpatient

Damit junge Mediziner im Umgang mit Patienten Routine entwickeln, üben sie an manchen Unis mit Schauspielpatienten. Das bedeutet, jemand spielt ihnen eine Krankheit vor, die sie richtig diagnostizieren müssen.


Vielen angehende Studenten ist es laut einer HIS-Erhebung wichtig, dass das Studienangebot an der Hochschule auch den fachlichen Interessen entspricht.

Aufgabe der falschen Kranken ist es, Fragen zu ihren Beschwerden richtig zu beantworten und gleichzeitig in der Rolle zu bleiben und beispielsweise ärgerlich, ängstlich oder ungeduldig zu werden. Nach der Untersuchung müssen die Schauspielpatienten eine detaillierte Rückmeldung zur Behandlung geben und sagen, wie der Arzt auf sie gewirkt hat.

An der Universität Gießen gab es für diese Leistung zuletzt zwölf Euro die Stunde. Eine Untersuchung am Uniklinikum in Jena ergab, dass gerade Medizinstudenten selbst profitieren, wenn sie als Schauspielpatienten arbeiten.

Zum Lachen bringen: Animateur

Auf Kinderfreizeiten, bei Ferienspielen oder in Ferienclubs kann man in der Kinderbetreuung oder als Animateur für die Erwachsenen arbeiten. Auch in Freizeitparks werden immer wieder Aushilfen gesucht. Die Arbeit liegt in den Semesterferien und führt einen an einen Urlaubsort. Der Nachteil ist, dass man wenig Zeit hat, um selbst zu entspannen. Manchmal muss man vorher außerdem einen Erste-Hilfe-Kurs besuchen oder den Rettungsschwimmerschein machen.

Bei großen Reiseveranstaltern kann man sich auch bewerben. Allerdings wird man zum Beispiel bei TUI für mindestens vier Monate am Stück eingesetzt und darf zwar Wünsche äußern, wo man arbeiten möchte, muss aber generell bereit sein, auch in anderen Ländern eingesetzt zu werden.

Oben einsteigen: Gründer

Statt sich langsam hochzuarbeiten, kann man auch sofort seiner eigener Chef werden. Eines der größten Unternehmen der Welt wurde von einem Studenten an einer Universität entwickelt.

Bachelor-Studiengang


Studenten
Heute ist Gründer Mark Zuckerberg Milliardär. Viele Hochschulen unterstützen Studenten und Absolventen mit einer Gründungsberatung.

Die Humboldt-Universität in Berlin hat zum Beispiel ein Netzwerk mit Arbeitsplätzen und Beratung eingerichtet. Das Exist-Gründerstipendium fördert Studenten mit einer Idee im Bereich Technik oder Wissen mit 1000 Euro im Monat. Für die meisten Unternehmen gilt allerdings anfangs: Viel Arbeit, wenig Geld.

Ein Typ sein: Komparse

Für viele Fernsehsendungen und -Formate werden Darsteller gesucht. Die Anzeigen reichen vom “Vamp mit großer Oberweite” über die “Hausfrau” bis zur “Frau mit kurzen Haaren”. Aber auch Teilnehmer an Spielshows, Menschen, die ihren Balkon umgestalten lassen oder die ihren Hund schlecht erzogen haben, können ins Fernsehen kommen. Je nach Rolle und Anbieter gibt es zwischen 60 und 200 Euro pro Drehtag – und einen Fernsehauftritt.

Es lohnt sich aber nur im Umkreis von Medienstädten wie Köln, Hamburg oder Berlin, denn wenn eine Gage bezahlt wird, werden Fahrkosten selten erstattet. Zudem kann man ein regelmäßiges Einkommen nicht planen. Dafür werden die Jobs relativ kurzfristig ausgeschrieben und wer in den Semesterferien Zeit hat, kann sich durch diverse Komparsen-Portale klicken. Wer sich bei einer Komparsenagentur bewirbt und aufgenommen wird, muss nicht selbst suchen, dafür aber oft Provision zahlen.

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